Mallorca bietet seinen Besuchern ausgezeichnete Alternativen zum Mietwagen: Palma verwöhnt den Besucher mit vielfältigen Nahverkehrsverbindungen und ist mit Überlandbussen und Zügen mit nahezu jedem Ziel auf der Insel verbunden. Zur Erkundung der Insel “aus eigener Kraft” laden Wanderrouten mit unterschiedlichstem Anspruch und hervorragende Radsportbedingungen ein. “Tourismus mit öffentlichen Verkehrsmitteln”, ein Projekt des Mallorquiner Transportkonsortiums, stellt Ideen für die gesamte Insel vor.
Unterwegs mit dem Bus auf Mallorca
Ein dichtes Netz von Überlandbuslinien – übersichtlich aufgeteilt in fünf Bereiche – überzieht von Palma aus die gesamte Insel. So laden die 300er-Buslinien zur Erforschung des Nordostens ein. Der Bus der Linie 351 beispielsweise fährt von Palma im Südwesten durch das Landesinnere über Port d’Alcúdia bis zur Platja de Muro an der Nordostküste. Auf dem halben Weg von Palma nach Alcúdia liegt Inca. Die Stadt zieht mit ihrer Lederwarenproduktion Touristen magisch an. Den Besucher erwartet eine einmalige Auswahl an Lederbekleidung und Schuhen, an Taschen und Accessoires aus feinem Leder.
Mit den Bussen der 400er-Linien lässt sich die Insel in südöstlicher Richtung durchqueren, zum Beispiel von Palma bis Porto Colom. Zieht es den Reisenden in den Süden und in die südöstlichen Küstenorte, wählt er einen der 500er-Busse. Die Linie 501 fährt beispielsweise bis Cala d’Or und Portopetro an der südlichen Ostküste, die 502 bis Colònia de Sant Jordi an der östlichen Südküste.
Für die Erkundung des nordwestlichen Zipfels Mallorcas empfehlen sich die 200er-Buslinien. Der Küstenort Sóller ist mit den Linien 210 und 211 erreichbar. Der 210er-Bus fährt über Valldemossa, dem einstigen Wohnsitz von Fryderyk Chopin.
Die 100er-Linien verbinden Palma mit den Badorten an der Südwestküste, unter anderem mit Port d’Andratx. Die Linie 104 fährt im weiten Bogen an der Küste entlang bis Peguera.
Viele Haltestellen werden von unterschiedlichen Linien angefahren. So kann jeder Reisende durch den einen oder andern Wechsel der Linie auf seine ganz eigene Art das Landesinnere kennenlernen.
Die vielleicht attraktivste Verbindung von Palma nach Sóller
Im Gegensatz zu den Bussen könnte die Bahn dem Mietwagen keine Konkurrenz machen – wäre da nicht “der Rote Blitz“. Die elektrische Schmalspurbahn transportierte von 1912 bis in die 60er Jahre die Orangenernte aus dem Nordwesten der Insel nach Palma. Heute genießen Touristen die 27 km lange Reise mit der Nostalgiebahn. Der Zug startet an der Plaça de España. In urgemütlichem Tempo bewegt er sich durch 13 Tunnel, über verschiedene Brücken und den beeindruckenden Viadukt “Cinc-Ponts” Richtung Sóller. Links und rechts der Gleise ziehen Mandelplantagen, Olivenhaine und grasende Schafe vorbei.
Ein faszinierendes Bild bietet sich den Passagieren in der zweiten Januarhälfte bis hinein in den Februar. Die blühenden Mandel- und Orangenbäume lassen das Tal in farbenfroher Pracht erstrahlen (Mehr zur Mandelblüte auf Mallorca). Von Sóller aus könnte die Reise mit der Straßenbahn weitergehen bis zur Küste und dem Port d Sóller. Vor der Rückfahrt nach Palma könnte man in der Fabrica de Gelats das wohl beste Eis von Mallorca genießen. Das Orangeneis soll unschlagbar sein. Die Fahrt mit dem Roten Blitz könnte auch der Ausgangspunkt zu einer Wanderung oder Taxifahrt durch die kleinen Bergdörfer mit ihren Zitronen- und Orangenplantagen sein.
Taxi fahren auf Mallorca
Die Taxen auf Mallorca empfehlen sich als bequeme und gut kalkulierbare Verkehrsmittel. Außerhalb von Palma gelten Festpreise. Die Liste kann bei den Fahrern eingesehen werden. In der Regel legt der Taxichauffeur sie ungefragt vor, sobald er das Ziel kennt. So gibt es keine abenteuerlichen Umwege und böse Überraschungen am Ende der Fahrt.
Mallorca zu Fuß erkunden
Touristen, die das Tal von Sóller und die restliche Insel zu Fuß erforschen möchten, haben die Wahl zwischen Routen für gemütliche Spaziergänge, leicht zu bewältigende Wanderungen, Routen für Familien mit Kindern und Rundtouren. Inmitten nahezu unberührter Landschaften erwarten sie historische Gutshöfe, Fincas und Gärten neben atemberaubenden Aussichtspunkten. Erfahrenen Wanderern mit guter Kondition bietet Mallorca anspruchsvolle Bergrouten mit herausfordernden Karstgebirgen, Felsgraten und Schluchten.
Ein Tramperparadies ist Mallorca allerdings nicht. Den Autofahrern ist bei Androhung eines empfindlich hohen Bußgeldes verboten, an den Schnellstraßen und Autobahnen Tramper mitzunehmen. LKW-Fahrer müssen Tramper grundsätzlich “rechts liegen lassen”.
Mit dem Fahrrad über die Insel
Der Radsport hat Mallorca schon vor vielen Jahren als optimalen Trainingsort entdeckt. Radwanderer und Hobbyradfahrer profitieren in vielerlei Hinsicht davon. So dürfen sie auf fast allen Straßen auch zu zweit nebeneinander fahren. Reisende, die ohne eigenes Fahrrad auf Mallorca unterwegs sind, finden in allen größeren Orten Fahrradvermietungen. Die Auswahl reicht vom gemütlichen Tourenrad oder E-Bike über das Mountainbike bis zum Rennrad. Viele Fahrradvermieter erfüllen bei rechtzeitiger Buchung auch Sonderwünsche. Einige Details sollten alle Radfahrer auf Mallorca berücksichtigen: Außerhalb geschlossener Ortschaften besteht Helmpflicht und in der Dämmerung sowie nachts die Verpflichtung reflektierende Kleidung zu tragen, die mindestens über eine Distanz von 150 m sichtbar ist.
Weiterführende Informationen
Das Transportkonsortium Mallorcas, bietet den Besuchern der Insel unter www.tib.org einen Katalog kreativer Ideen zu den Themen Wanderungen, Weltkulturerbe und Strände.
Spannende Entdeckungsreisen auf Mallorca lassen sich hervorragend ohne eigenen Wagen realisieren – per Bus, im Zug, via Taxi, zu Fuß oder auf dem Rad.
1 Kommentar
Sehr gute Auskunft; Vielen Dank Sie erleichtern mir den Besuch der schoenen Insel