Direkt an den Rändern des Tramuntana-Gebirges nahe der Nordwestküste Mallorcas liegt Deià. Die faszinierende Kleinstadt mit ihren sich auftürmenden, ursprünglichen Steinhäuschen liegt auf 400 Metern über dem Meeresspiegel am 1064 Meter hohen Puig de Teix.
Die idyllische Landschaft rund um das Gebirgsdorf ist von Steineichen, Olivenbäumen, rauschenden Wildbächen und der wenig besuchten Küste, die es umgibt, geprägt. Nur knapp 700 Einwohner hat Deià, das an die Gemeinden Sóller, Valldemossa und Bunyola angrenzt.
Aufgeteilt ist der Ort in drei Zonen, die obere, auf dem Hügel gelegene, die mittlere, die parallel zur Straße Valldemossa-Sóller verläuft und die untere, es clot genannt, die den Kern des Städtchens darstellt. Der Name Deià soll sich aus dm Arabischen ableiten und bedeutet übersetzt „Feld“ oder „Dorf“. Im 16. und 17. Jahrhundert bauten die Bewohner zahlreiche Wachtürme, um den Ort vor Piratenüberfällen zu schützen. Nachdem die Stadt zu Beginn des 19. Jahrhunderts für ihren Schmuggel berüchtigt war, lebt man hier heute vom Luxustourismus, der sich in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat.
Karte
Anfang des letzten Jahrhunderts jedoch machte sich Deià vor allem einen Namen als Heimat für zahlreiche Künstler, unter ihnen etwa Pablo Picasso, Schauspieler Peter Ustinov, Schriftsteller Robert von Ranke-Graves sowie in jüngerer Vergangenheit Pierce Brosnan. So gilt Deià noch heute als Künstlerdorf Mallorcas. Bei einem Bummel durch die sich den Hügel hinauf schlängelnden Gassen mit ihren kleinen Boutiquen, Galerien und Geschäften kann man das Dorf erkunden und die Atmosphäre, die die hier lebenden Künstler inspiriert haben mag, aufspüren. Zu Fuß kann man den Ort nicht nur am besten, sondern auch in kurzer Zeit erkunden. Mehr als ein Drittel der Einwohner sind übrigens Zugezogene, weshalb man in Deià inzwischen größtenteils Englisch spricht.
Strand
Ein absolutes Highlight ist die Kieselsteinbucht Cala de Deià mit ihren als Bootsstellplätze genutzten Natursteinhöhlen. Um den halbkreisförmigen, von Kiefern gesäumten Kieselstrand, der in einen kleinen Bach mündet, erheben sich Terrassen. Umgeben von diesen Eindrücken kann man in einem der kleinen Restaurants in der Nähe eine Rast einlegen oder die Erkundung der Gegend auf dem Fernwanderweg, der durch Deià führt, fortsetzen.
Zum Baden allerdings begibt man sich besser zur Platja de Llucalcari, was ungefähr so viel bedeutet wie „Dorf am Wald“. Hier findet man eine ideale Badebucht mit Kiesstrand, die von schroffen Felsen umsäumt ist. Hier gibt es auch eine kleine Süßwasserquelle, die von Touristen auch schon mal für Schlammbad genutzt wird. Die Nordostküste Deiàs hingegen bietet eine riesige, zum Meer geöffnete Felsgrotte, Sa Cova Fosca, die in der Nähe von Port de Sóller gelegen ist.
Deia in HD
Sehenswürdigkeiten
Kulturelle Aktivitäten gibt es in Deià zu Genüge: Neben dem Archäologischen Museum ist ein Besuch des rund drei Kilometer westlich von Deià gelegenen Son Marroig, des Landguts des österreichischen Erzherzogs Ludwig Salvators, lohnenswert. Fotografien, Gemälde, Porzellan und die von ihm selbst auf zahlreichen Reisen gesammelten exotischen Gegenstände und Andenken, sowie der große, sorgfältig bebaute Garten geben Aufschluss über Architektur vergangener Zeiten und die Lebensweise des damaligen Landadels. Außerdem gibt es ein Museum, das einen Einblick in die Werke und das Leben des Autors Robert von Ranke-Graves, der sich in den 30er Jahren hier niedergelassen hatte, bietet.
Für Musikinteressierte ist der Besuch des jährlich im Juli und August stattfindenden Musikevents Festival de Deià Pflicht. Sehenswert sind aber auch die Pfarrkirche und der Friedhof der Stadt, die sich im oberen Teil Deiàs, dem puig, befinden. In der Hauptreisezeit von März bis Oktober, sollte man sich frühzeitig um eine Unterkunft bemühen, da Deià mittlerweile nicht nur für Tagesausflügler ein beliebtes Touristenziel geworden ist.
4 Kommentare
Deià ist tatsächlich total schön! 🙂
Wenn man gerne seine Ruhe hat und auch mal abseits der Partyhochburgen sein möchte, ist es dort tatsächlich wunderbar!
Sofern man überhaupt sein Auto abstellen kann und den Ort besichtigen kann. Das ist uns leider widerfahren, so dass wir unverrichteter Dinge wieder weggefahren sind. Sehr schade.
Von Künstlern keine Spur!
Deia’ ist wirklich reizend. Wenn nur die unzähligen Mietautos nicht wären. Sie verstopfen den ganzen Ort bei der Suche nach einem Parkplatz. Von Palma aus fährt ein Bus, der einen in einer Stunde hinbringt. Das ist die beste Möglichkeit umweltbewusst da hin zu kommen!