Es dauerte Jahrhunderte, bis die Kathedrale fertiggestellt war. Einige Arbeitsschritte an der Außenfassade wurden erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgeschlossen. Die imposante Architektur des gotischen Baus beeindruckt von außen gleichermaßen wie von innen.
Die Kathedrale ist natürlich zu jeder Zeit des Jahres einen Besuch wert. Ihr Innenraum besteht aus drei Schiffen und ist weit größer als der vergleichbarer Kathedralen anderer europäischer Städte. Die im Kirchenschiff herrschende Stimmung wird besonders hervorgerufen durch die sieben Fensterrosen, auch Rosetten genannt. Wenn die Sonne durch sie hereinscheint, breitet sich ihr Licht im ganzen Kirchenschiff aus.
Öffnungszeiten für Museum und Kathedrale (Stand: 2024)
1. April – 31. Mai / und den gesamten Oktober:
Montag bis Freitag von 10:00 – 17:15 Uhr
01. Juni – 30. September:
Montag bis Freitag von 10:00 – 18:00 Uhr
02. November – 31. März:
Montag bis Freitag von 10:00 – 15:15 Uhr
Ganzjährig: Samstag von 10:00 – 14:15 Uhr
Feiertage, an denen die Kathedrale geschlossen hat, findet ihr hier: catedraldemallorca.org
Eintrittspreise
Erwachsene und Kinder ab 11 Jahren: ab 7 EUR
El Milagro de la luz – Lichtspektakel in der Kathedrale
Man mag denken, im Winter habe Mallorca nichts zu bieten. Obwohl die Zahl der Sonnenstunden zurückgeht und die Sonne etwas von ihrer wärmenden Kraft einbüßt – in einem anderen Spektakel tritt sie dafür ganz besonders in Erscheinung…
In der Kathedrale La Seu, Palmas prächtigem Wahrzeichen, gibt es zwei faszinierende Phänomene, die ohne Sonnenstrahlen nicht möglich wären. Jedes Jahr wiederkehrend und nur im Winter scheint die Sonne so in die Kirchenfenster hinein, dass ein wunderbares Lichterspiel entsteht – „el milagro de la luz“, das Wunder des Lichts.
Die mit 11,5 Metern Durchmesser größte Rosette befindet sich im Apsisbogen. Sie ist Bestandteil des ersten Lichtspektakels der besonderen Art – der „magischen Acht“: Man muss schon etwas früher aufstehen (und das Wetter muss mitspielen), wenn man morgens gegen acht Uhr beobachten will, wie die Sonnenstrahlen der Morgensonne durch die bunten Scheiben der großen Hauptrosette so in das Kirchenschiff einfallen, dass eine Projektion des Ornaments direkt unterhalb der kleineren Rosette an die Westfassade geworfen wird.
Die beiden kreisrunden, bunten Muster befinden sich dann so exakt untereinander, dass eine Acht entsteht. Es wird vielfach angenommen, dass dies von den antiken Baumeistern bewusst so angelegt und berechnet wurde, hat die Acht doch nicht nur im christlichen Glauben eine besondere Symbolik. Baupläne aus der Anfangszeit liegen allerdings keine vor, und so darf man über die Entstehung dieses Phänomens, ob gewollt oder nicht, gern rätseln – oder es einfach genießen, und zwar am 11. November und am 2. Februar jedes Jahres.
Denn wer es im November verpasst, erhält im Februar die Chance, das Ereignis erneut zu erleben. Wer zur Mandelblüte auf die Insel kommt, kann also Glück haben. Dann steht die Wintersonne wieder an der gleichen Position und schickt ihre Strahlen auf besonderer Mission durch die Glasfenster.
Aber nicht genug: Ein weiteres prächtiges Lichtspektakel hält die Kathedrale La Seu kurz vor Weihnachten bereit. Dieses ist am besten von außerhalb zu beobachten: Zur Wintersonnenwende am 21. oder 22. Dezember fallen die Sonnenstrahlen der aufgehenden Sonne erneut durch die Fensterrosette der Ostfassade – diesmal werden sie aber direkt auf der anderen Seite durch die Rosette der Westfassade wieder hindurch gelenkt: Von außen ergibt sich durch die Farbmischung ein wundervoller Effekt – die Rose strahlt und leuchtet in kräftigeren Tönen denn je!
Man muss einen guten Aussichtspunkt ergattern, um über die Häuserdächer im richtigen Winkel einen Blick auf das Phänomen zu erhaschen.
Das Museu Es Baluard in Palma öffnet zu diesem Ereignis oft extra früh seine Besucherterasse für die mehreren hundert Besucher.
Lichtspektakel der magischen Acht: 11.11. und 2.2., morgens gegen acht Uhr
Lichtspektakel zur Wintersonnenwende: 21. bzw. 22.12., morgens kurz nach Sonnenaufgang