Gerade wenn man auf Mallorca einen Finca-Urlaub macht, ist man meist auf einen Mietwagen angewiesen: abgeschiedenes Feriendomizil, ländliche Umgebung – um die Insel zu erkunden, ist ein Auto wirklich empfehlenswert.
Doch ist Mallorca für Urlauber auch Auto-freundlich genug? Vor allem, was das Parken angeht, gilt es auf Mallorca einiges zu beachten, damit die Ferien nicht durch ein Knöllchen verdorben werden.
Strafzettel sind nie ein Grund zur Freude. Wer aber im Urlaub denkt, bei einem Knöllchen wegen Falschparkens nach der Rückreise in die Heimat ungeschoren davon zu kommen, liegt falsch. Solche Strafzettel dürfen mittlerweile auch in Deutschland verfolgt werden.
Schilder, Linien und Markierungen
Generell gilt: Besonders in Palma, aber auch in anderen Städten Mallorcas sind Parkplätze Mangelware – und teuer obendrein. Straßen- und Halteverbotsschilder zeigen zwar an, wie und wo geparkt werden darf, doch sie sind auf Spanisch und nicht immer zu verstehen. Einfache Orientierung bieten die farbigen Linien, mit denen Parkflächen und Straßenzüge markiert sind.
Geparkt werden darf nur an Straßen mit blau umrandeten Flächen, und auch hier nur mit Parkschein.
Die maximale Parkdauer in diesen Bereichen beträgt zwei Stunden. Wer die Zeit überschreitet und einen Strafzettel kassiert, zahlt in der Regel 60 Euro. Es gibt auch einige wenige weiß umrandete Parkflächen. Diese sind kostenfrei, aber selten und schwer zu ergattern.
Vorsicht an Straßen mit gelber durchgezogener oder gestrichelter Linie: Hier handelt es sich fast immer um Behindertenparkplätze, Ladezonen oder Ausfahrten. Parken ist hier tagsüber – außer in der ‚heiligen’ Siesta – generell nicht erlaubt. Erst ab 18:00 Uhr bis 8 Uhr morgens kann man hier sein Auto stehen lassen. Beachten Sie dazu aber auch die angegebenen Zeiten auf den Verkehrsschildern, denn sie können variieren. Wer unberechtigt auf gelb markierten Flächen parkt, kann sogar abgeschleppt werden.
Strafzettel auf Mallorca
Wenn es doch einmal passiert und ein Strafzettel die Windschutzscheibe ziert, gibt es auf Mallorca zum Glück für Parksünder eine Besonderheit, was die Bezahlung angeht: man kann direkt am Parkscheinautomaten eine „Annulierungsgebühr“ entrichten, aber nur, wenn der Parkschein weniger als eine Stunde lang abgelaufen ist. Man zahlt die Gebühr, die etwa zwischen drei und fünf Euro liegt, am Automaten ein und erhält einen kleinen Umschlag nebst Beleg, in dem man den Strafzettel in die Parkuhr einwerfen kann. Zahlt man seinen Strafzettel in weniger als 20 Tagen, kostet es nur die Hälfte, statt der üblichen 60 Euro also nur etwa 30 Euro. Das Bußgeld muss bei einem der Bankinstitute eingezahlt werden, die auf dem Strafzettel stehen.
Man kann seinen Strafzettel auch online bezahlen: pagaments.palmademallorca.es
Polizei und Ordnungsamt, aber auch ein privates Unternehmen, die O.R.A., sind auf Mallorca sehr präsent und machen es Falschparkern schwer. Wenn es doch einmal hart auf hart kommt, schleppt die mallorquinische Polizei falsch geparkte Autos ab. An der Stelle, wo der Wagen stand, hinterlässt sie einen roten, dreieckigen Aufkleber. Auf diesem findet man die Telefonnummer, unter der man sein Auto zurückholen kann.
Kurios: In manchen Orten auf Mallorca darf in geraden Monaten nur auf der rechten Straßenseite, in ungeraden auf der linken Seite geparkt werden. In manchen Straßen wechselt dieser Rhythmus auch nach dem halben Monat oder vom geraden auf den ungeraden Tag. Achten Sie auch hier unbedingt auf die Beschilderung. Diese etwas seltsam anmutende Parkregelung findet man oft in Einbahnstraßen.
Um also Parkstress im Urlaub zu vermeiden, sollte man das Auto besonders bei einem Palma-Besuch am besten stehen lassen oder direkt ins Parkhaus fahren. Hier zahlt man zwar etwas teurere Parkgebühren, kann aber den Wagen dafür sorglos abstellen. Parkhäuser findet man in Palma zum Beispiel beim Parc de la Mar, unter der Placa Espana oder bei der Placa Major.